Foto des Monats: Linientreue

Für das Foto des Monats musste ich wieder hoch hinaus. Denn Architekturfotografie benötigt neben dem richtigen Equipment meist auch eine erhöhte Perspektive, um die geraden Linien der umbauten Substanz so abzubilden, wie es das Auge aufnimmt und im menschlichen Gehirn darstellt.

 

Wer selbst schon mal (vor allem hohe) Gebäude geknipst hat, wird das Problem kennen: Die nach oben strebenden Wände oder Mauern sehen am Bild gekrümmt aus, sie scheinen nach außen hin wegzukippen. Dieses Problem wird in der Fachwelt stürzende Linien genannt und hat auch einen eigenen Wikipedia-Eintrag.

AF, Architektur, Engl, KWS, RZL, Ried

In der Architekturfotografie sind stürzende Linien natürlich verpönt (außer man will sie als besonderen Effekt extra nutzen) und hat unterschiedliche Alternativen gefunden, wie man sie vermeiden kann. Heutzutage lässt sich etwa mit geeigneter Software schon einiges digital korrigieren, die Qualität des Ergebnisses hängt aber natürlich immer vom Ausgangsmaterial ab. Je besser das Ausgangsmaterial, desto einfacher ist es, stürzende Linien zu vermeiden. So besitzt z. B. eine gewisse Höhe bei der Wahl der Bildperspektive einen entscheidenden Faktor. Aber auch die Auswahl des richtigen Equipments hilft ungemein.

Deshalb habe ich für mich einige Grundregeln für Projekte in der Architekturfotografie gefunden: Ich komme stets mit Leiter und dazu passendem Hochstativ zum Shooting.

Des Weiteren verwende ich – wie hier – sowohl einen Getriebe-Stativkopf, der den drehbaren Haltepunkt der Kamera auf drei Achsenpunkten separat fixieren kann, unerlässlich für liniengetreue Aufnahmen. Dazu passend ist auch die spezielle Wasserwaage, die extra auf meiner Kamera verbaut ist, um die optimalen Horizontallinie zu bestimmen.

Mit dieser Ausrüstung ausgestattet, ist es vor allem in der Architekturfotografie wesentlich leichter gutes Ausgangsmaterial zu produzieren, das digital relativ einfach nachbearbeitet werden kann, um die strengen Linien, die Gebäude wie dieses lebensecht – ohne Krümmungen – abzubilden.

Bei Architekten und Fotografen heist der Dresscode oft: „Schwarz ist bunt genug.“

Ähnliches betrifft auch Farben in Archtikturaufnahmen. Die “Unbuntheit” des Bildes, das in kühlem schwarzweiß gehalten ist, lässt das Auge noch mehr die Kontraste und Linienführung beachten. Die Reduktion auf Licht und Schatten verstärkt noch den Eindruck der strengen Geometrie des Gebäudes. Das Bild zeigt übrigens die Firmenzentrale der RZL Software GmbH in Tumeltsham bei Ried, die seit über 35 Jahren praxisgerechte, komfortable Software-Lösungen fürs Rechnungswesen entwickelt.

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